Musikalische Zeitreise mit Achim Bigus
Düren. Achim Bigus gastierte am vergangenen Freitag auf Einladung des Bertram-Wieland-Archivs im KOMM – und rund 35 Menschen waren gekommen, um die Tradition des Singens von Arbeiterliedern – seit 2014 immaterielles Kulturerbe der UNESCO – am Leben zu halten.
Der Musiker war eigens aus Osnabrück nach Düren angereist und nahm das Publikum mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Arbeiterbewegung, die sich eben auch in ihren Liedern spiegelt. Das rund zweieinhalbstündige Programm bestand aus dern "Hits" der Arbeiterbewegung, aber auch weniger bekannten Liedern oder gar fast vergessenen Stücken. Bigus erläuterte jeweils die politische und historische Situation, in der die Lieder entstanden waren. Die Bandbreite der dargebotenen Stücke reichte vom „Bundeslied“ (getextet 1863 für den „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“) bis hin zu Liedern aus den gewerkschaftlichen Kämpfen in der Bundesrepublik. Andere Lieder stammten aus der Zeit der Pariser Kommune von 1871, der Novemberrevolution und Zeit der Weimarer Republik sowie den antifaschistischen Kämpfen der Arbeiterbewegung.
Landrat Wolfgang Spelthahn, der die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hatte, bedankte sich beim Verein für das „verdienstvolle Ziel, die Geschichte der Arbeiterbewegung in Stadt und Kreis Düren zu erforschen.“ Die Arbeiterbewegung habe Entscheidendes für die demokratische Entwicklung der Region geleistet. Er unterstütze das Anliegen des Vereins.
Von der Einladung zum Mitsingen machten viele im Publikum Gebrauch. Der Abend endete mit dem wohl verbreitesten Lied der Arbeiterbewegung - „Die Internationale“. Der Text wurde 1871 von Eugène Pottier, einem Beteiligten an der Pariser Kommune, gedichtet und wenige Jahre später komponierte der Belgier Pierre Degeyter die Melodie. Gefördert wurde die Veranstaltung durch den Kreis Düren. Sie war zugleich der Auftakt zu einer Reihe, die sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung befasst (siehe Termine).