Vor 45 Jahren: Berufsverbot am Gymnasium am Wirteltor
Düren. Als vor 45 Jahren durch Bundeskanzler Willy Brandt und die Regierungschefs der Bundesländer der sogenannte „Radikalenerlass" beschlossen wurde, sorgte dies auch in Düren für viel Wirbel. Rutger Booß war einer der ersten Betroffenen des Erlasses, mit dem „verfassungsfeindliche Kräfte" aus dem öffentlichen Dienst ferngehalten werden sollten.
Booß, damals angehender Lehrer in Düren, blieb der Weg in den Lehrerberuf versperrt. Er ging in die Verlagsbranche und verlegte u.a. Eifel-Krimis von Jacques Berndorf. Die schon in den 1970er Jahren hoch umstrittene Praxis der Berufsverbote ist Thema einer Veranstaltung des Bertram-Wieland-Archiv für die Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.
Am 27. Januar berichten und diskutieren ab 19 Uhr Betroffene und Zeitzeugen im KOMM (August-Klotz-Str. 21, 52349 Düren). Zu Gast sind Dr. Rutger Booß (Berufsverbot 1972, damals Referendar am Gymnasium am Wirteltor), Dr. Raimund Teismann (Berufsverbot 1977, Lehrer aus dem Rhein-Erft-Kreis) und Peter Erken von der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) Düren. Der Eintritt ist frei. Nähere Informationen zur Veranstaltung und Arbeit des Vereins finden sich im Internet unter www.bertram-wieland-archiv.de
(Pressemitteilung vom 22. Januar 2017)
Siehe auch:
45 Jahre „Radikalenerlass“: „Subtile Wühlarbeit" ist nicht aufgefallen
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