Ausstellung zum „Radikalenerlass" im Kreishaus
Düren. Vom 24. April bis zum 12. Mai 2017 zeigen Bertram-Wieland-Archiv für die Geschichte der Arbeiterbewegung e.V. und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) im Kreishaus die Ausstellung „‚Vergessene Geschichte' - Berufsverbote - Politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland". Bei der Eröffnung am 24. April um 17 Uhr (Einladung als PDF-Datei, 262 KB) sprechen u.a. Landrat Wolfgang Spelthahn, Schirmherr der Ausstellung, Dr. Rutger Booß, ehemals Referendar in Düren und einer der ersten Betroffenen des „Radikalenerlasses", Ludger Bentlage (DGB-Kreisvorsitzender) und ein Vertreter des Bertram-Wieland-Archivs.
Eingerahmt wird die Eröffnung durch kulturelle Beiträge. Die Ausstellung thematisiert den sogenannten „Radikalenerlass" von 1972, der sich vorrangig gegen die Einstellung von tatsächlichen oder vermeintlichen Linken in den Öffentlichen Dienst richtete. In der Ausstellung wird das gesellschaftliche Klima der damaligen Zeit dargestellt, gleichzeitig aber auch auf die historischen Vorbilder und die Konsequenzen dieser Politik der Einschüchterung verwiesen.  „Viele haben am eigenen Leib die Folgen des Radikalenerlasses zu spüren bekommen. Entweder konnte die Ausbildung nicht abgeschlossen oder die erlernten Berufe nicht oder nicht mehr ausgeübt werden", sagt Ludger Bentlage vom DGB. Der Radikalenerlasse habe gegen zentrale Grund- und Menschenrechte verstoßen. Heiner Krüger (Bertram-Wieland-Archiv e.V.) ergänzt: „Die Betroffenen müssen rehabilitiert und entschädigt werden und der ‚Radikalenerlass' endgültig auch in NRW abgeschafft werden". Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten (Mo – Do, 8 – 18 Uhr, Fr 8 – 16 Uhr) des Kreishauses (Bismarckstr. 16, Düren) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
(Pressemitteilung vom 17. April 2017)
Außerdem zum Thema:
Unrecht der Berufsverbote angeprangert (Beitrag vom 3. Februar 2017)
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