Verlegung von Stolpersteinen für Franz-Nikolaus Hasert und Johann Reins

Veröffentlicht: Montag, 30. Oktober 2017

Düren. Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt am 4. November an drei Stellen im Dürener Stadtgebiet neue „Stolpersteine“ für NS-Opfer. Die kleinen Gedenktafeln werden in den Bürgersteig vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Ermordeten eingelassen. Rund 60.000 „Stolpersteine“ wurden bisher an etwa 1100 Orten in Deutschland und Europa verlegt. Sie sind damit das größte dezentrale Denkmal der Welt. In der Straße „Am Pletzerturm“ werden auf unsere Initiative "Stolpersteine" für die antifaschistischen Widerstandskämpfer und Dürener KPD-Politiker Franz-Nikolaus Hasert und Johann Reins verlegt. Beide wurden deportiert und in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet. Die Verlegung begehen wir mit einer kleinen Gedenkveranstaltung.

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Straße soll nach Bertram Wieland benannt werden

Veröffentlicht: Donnerstag, 21. September 2017

Düren-Birkesdorf. Im Neubaugebiet „Wohnpark Birkesdorf“ soll eine Straße nach Bertram Wieland benannt werden. Dies hat der örtliche Bezirksausschuss in seiner Sitzung vom 19. September einstimmig beschlossen.

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Bertram-Wieland-Archiv blickt zurück und schaut nach vorn

Veröffentlicht: Montag, 18. September 2017

Kreis Düren. Am vergangenen Freitag tagten die Mitglieder des Bertram-Wieland-Archivs für die Geschichte der Arbeiterbewegung e.V. im Dürener KOMM und zogen eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit. Für die nähere Zukunft hat sich der Geschichtsverein einiges vorgenommen. Auch der Vorstand wurde neu gewählt.

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Weitere Stolpersteine in Düren

Veröffentlicht: Sonntag, 03. September 2017

Düren. Am Samstag, dem 4. November 2017, werden in Düren und Echtz weitere Stolpersteine durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt werden.

In Echtz sollen zwei Stolpersteine an die dort hingerichteten Zwangsarbeiter Walenty Piotrowski, 37 Jahre alt, geboren am 7. Februar 1904 in Koryciska, Bezirk Radom, und Franciszek Wysocki, 41 Jahre alt, geboren am 3. Dezember 1909 in Glowaczow erinnern. Ihnen wurde von den Nazis vorgeworfen, mit zwei deutschen Frauen Kinder gezeugt zu haben.
Beide waren verheiratet. Ihre Hinrichtung fand am 18. Juni 1941, 7 Uhr, im zwangsweisen Beisein aller in den umliegenden Gemeinden eingesetzten Zwangsarbeiter in Echtz, Haarweg, statt. Recherchen der IG Bergbau-Chemie-Energie ist es jetzt mit Unterstützung von Dietmar Nietan MdB gelungen, die Familien der Hingerichteten in Polen ausfindig zu machen. Ein Sohn eines Hingerichteten lebt noch. In der Alten Jülicher Straße 9 in Nord-Düren liegen bereits vier Stolpersteine für ermordete Mitglieder der jüdischen Familie Berlin. Jetzt möchte die Geschichtswerkstatt weitere drei hinzufügen für im gleichen Haus lebende Verwandte, die ebenfalls deportiert und ermordet wurden: August Kaufmann, Jg. 1889, deportiert 1942, ermordet im KZ Auschwitz; Wilhelmine (Mina) Kaufmann geb. Berlin, Jg. 1898, deportiert 1942, ermordet im KZ Auschwitz; Walter Kaufmann, Jg. 1924, deportiert 1942, verschollen.
Das Bertram Wieland Archiv e. V., das sich die Aufarbeitung der Geschichte der Dürener Arbeiterbewegung zur Aufgabe gesetzt hat, möchte zum Gedenken von Johann Reins, Jg. 1894, KPD-Politiker und Widerstandskämpfer, verhaftet am 22.8.1944, ermordet am 17.2.1945 im KZ Buchenwald, ebenfalls einen Stolperstein verlegen lassen. Die Örtlichkeit muss noch abgestimmt werden.

(aus: Spuren – Magazin der Dürener Geschichtswerkstatt e.V. Nr. 32 / August 2017. Die vollständige Ausgabe lässt sich hier einsehen)


Redaktionelle Ergänzung:

Das Bertram-Wieland-Archiv wird am 4. November 2017 zwei Stolpersteine verlegen lassen. Neben dem im Beitrag der „Spuren“ erwähnten Johann Reins auch für Franz-Nikolaus Hasert, Dürener Widerstandskämpfer und KPD-Politiker. Beide Stolpersteine werden in der Straße Am Pletzerturm verlegt.

Hasert, Franz-Nikolaus

Glasmacher und Metallarbeiter. Geboren am 21.07.1898 in Stolberg bei Aachen. Wohnt 1929 in der Freiheitsstr. 42 und 1932/33 in der Brückenstr. 88. Im 1.Weltkrieg als Soldat im Infanterie-Regiment 160 verwundet. KPD-Mitglied und Vorsitzender. In einem Schreiben der Dürener Polizei v. 12.10.1931 an den Landrat wird Franz Hasert als Verantwortlicher für die Herausgabe der Kleinzeitung "Echo der Freiheit" - Organ der Schaffenden von Düren Ost, genannt. Bei einer Haussuchung am 24.02.1933 wird eine Schreibmaschine beschlagnahmt. Der Vervielfältigungsapparat wurde nicht gefunden. Schutzhaft: Ab 28.02.1933 - 08.03.1933 Gerichtsgefängnis, Düren, ab 25.03.1933 - 14.08.1933 in Köln. Polizeiliche Meldepflicht bis 9. Februar 1934. Wohnt 1936/37 in der Freiheitsstr. 23. KZ-Häftling (Häftlingsnummer: 29821, Block 66) im KZ Sachsenhausen ab 28.08.1940. Kommt am 18.10.1941 in den Krankenbau.  Todestag laut Standesamt Oranienburg (Eintrag 714/1942) war der 16.03.1942. Seine letzte Adresse war Düren, Pletzergasse 44, heute gegenüber der Hausummer Am Pletzerturm 6a.

Reins, Johann

Johann Reins wurde am 15. Mai 1894 in Birkesdorf bei Düren geboren. Sein Vater war Fabrikarbeiter, er selber wurde Bauarbeiter. Im November 1925 wurde er für die KPD in den Kreistag des Kreises Düren gewählt, gleichzeitig war er Kandidat bei den Wahlen zum Provinziallandtag der Rheinprovinz (Platzierung an 5. Stelle bei 14 regionalen Wahlvorschlägen der KPD, ebenso 1929). Im Herbst 1929 erlosch sein Kreistagsmandat, dafür war er seit dem 17.11. 1929 Stadtverordneter in Düren. Zum 14.7. 1930 legte er sein Mandat nieder; zu Anfang der 30er Jahre war er Führer des „Kampfbundes gegen den Faschismus“ in Düren, 1932 Führer des neu gebildeten Unterbezirks Düren der KPD. Am 28.02. 1933 wurde er in "Schutz"haft genommen. Er wurde am 12.5. 1933 wieder entlassen. Im Zuge der Verhaftungswelle nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er am 22. August 1944 in Birkesdorf wieder verhaftet, in das KZ Sachsenhausen verbracht und am 4./6. Februar 1945 in das KZ Buchenwald überstellt. Dort hat Reins am 17.02. 1945 den Tod gefunden. Sein letzter Wohnort in Düren war in der Pletzergasse 42.  (Biografie nach Bers, Günter: Die Regionalgliederung der KPD. Der Bezirk Mittelrhein und seine Parteitage in den Jahren 1927/29, Reinbek 1981, S. 174  - ergänzt um eigene Recherchen)

Stolpersteine für Widerstandskämpfer erstrahlen in neuem Glanz

Veröffentlicht: Mittwoch, 19. Juli 2017

Düren-Birkesdorf. Mitglieder des Bertram-Wieland-Archivs haben heute in den Straßen Weidenpesch und Kömpchen eine kleine Putzaktion durchgeführt. Gereinigt wurden zwei Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig, die an zwei Dürener Kommunisten erinnern. Die KPD-Mitglieder und antifaschistischen Widerstandskämpfer wurden 1944 durch die Faschisten verhaftet und später in Konzentrationslagern ermordet. Die zwei Stolpersteine erinnern an den Namensgeber unseres Vereins, Bertram Wieland, und seinen Mitstreiter Ludwig Henzig.

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